First Exhibition In Asia @ Qube Gallery

Trust Me - Im CrazyHe browses in his mind looking for encounters of the past. He has firm convictions that every encounter leaves a fingerprint on the soul, his soul, and he collects those 'fingerprints' which impressed him most.- Vinnie R. TanTrust…

Trust Me - Im Crazy

He browses in his mind looking for encounters of the past. He has firm convictions that every encounter leaves a fingerprint on the soul, his soul, and he collects those 'fingerprints' which impressed him most.

- Vinnie R. Tan

Trust Me - I’m Crazy brings to life recognizable imagery, drawn from the artist’s journey, engagements and interactions with various personalities at various points in time, contexts and places. Inspired by Pop Art and Comics, Thomas Von Klettenberg’s digital art are bright and shining — truly a celebration of life in all its diversity and colors. Who would have thought of bringing fragile pieces of art works from a foreign land? Who would have imagined that digitally finished images from the popular gadgets of iPhone and iPad be printed on acrylic-glass? Who would have imagined that digital art is before everyone’s eyes here, perhaps tickling the audiences’ mind to conceive of how the tedious process commences and ends on the walls of the Qube Gallery.

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Exhibition @ Monaise Castle

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Nice Review in "5vor4" online mag by Stefanie Braun

And a great laudatory speech held by Dr.Andreas Ammer:

Dr. Andreas Ammer, Vorsitzender der Freunde und Förderer des Trierer Stadtmuseums e.v., anlässlich der Vernissage von Thomas v. Klettenberg im Schloss Monaise am 8.September 2013

Mon Aise Mon Amour

Trust me I’m crazy

Meine verehrten Damen und Herren,

ein Lustschloss im Regen, ein Kölner in Trier, beides Rheinprovinz, Klettenberg meets Walderdorff.

Es gäbe kein besseres Wetter und keinen besseren Ort, um sich der Leichtigkeit, dem Spiel der Farben hinzugeben.

Die Kunst Klettenbergs ist beeinflusst von Eindrücken, die in seine frühe Jugend reichen: Comic und Popart. Er schildert es so, dass in seinem Kopf derart starke Eindrücke Raum forderten und förmlich zu explodieren drohten, dass diese ihren Ausdruck in materialisierter Form finden mussten.

 Schon als Kind war er, vom Vater ins Wallraff-Richartz-Museum entführt, begeistert von der Sammlung Ludwig, die nicht zuletzt von großartigen Pop-Art-Kunstwerken geprägt wird. Von ihm berichtet wird, dass er als notwehrähnliche Handlung hernach in ein Farbengeschäft stürmte, bevor der Kopf voller Farben und Eindrücke geplatzt wäre, um dann diese Eindrücke entsprechend an und mit Ölfarben auszuleben.

Besonderer Fokus wird dabei auf die Farbe und starken expressiven Farbausdruck gelegt. Von Klettenberg arbeitet hauptsächlich mit seinem iPhone und entsprechenden Zeichen-Apps, die nicht nur von ihm, sondern auch von vielen anderen Künstlern in dieser Szene gebraucht wurden und werden. Er überzeichnet, gibt neue Strukturen, greift im Bild vorhandene auf.

Viele der Bilder entstehen aus Übermalungen von Fotos, die mit dem iPad oder dem iPhone gefertigt werden und die sozusagen mit dem Retinalicht versehen und dieses ausnutzend mit einem weitere Farbauftrag veredelt, unterstrichen und betont werden.

Von Klettenberg, der sich mehrere Monate im Jahr auf den Philippinen, dort auf Cebu aufhält, ist fasziniert von der Dynamik und der Vitalität der dortigen Gesellschaften, was zum Ausdruck kommt in vielen Szenen, die seine Bilder prägen. Dieser Input und seine Kopfexplosionen sind Inspiration vieler der hier ausgestellten Bilder. Auch die gewählte Distanz zur monochromen Heimat ist erkennbar. Man kann es sich förmlich bildhaft vor Augen führen -, wenn der Künstler aus Südostasien kommend die Lebenseinstellung dort inhalierend zurückkehrt und sich mit dem Aufbegehren der deutschen Wutbürger konfrontiert sieht, die eine fünfminütige Verspätung eines öffentlichen Verkehrsmittels oder eine ausfallende ICE-Klimaanlage schäumend beklagen.

Die frühkindliche Vorwegnahme der Android-Technik geschah bei von Klettenberg durch eine Tabula Magica, ein Zauberbrett. Dieses Zauberbrett ermöglicht spontane Zeichnungen und Formgebungen, die mit einem Wisch verschwanden und eine neue Leinwand hervorbrachten.

Was ist von Klettenberg? Oder wer ist er? Müssen wir zwangsläufig betonen, dass er nicht nur Journalist, sondern auch Bühnendarsteller, Autor, Hörfunkmoderator ist? Irritiert uns, dass wir ihn nicht festlegen können, wo wir doch dazu neigen, in Schubladen zu sortieren und entsprechend zu denken. Irritiert uns, dass er uns irritiert, uns mit neuen Sichtweisen konfrontiert und uns ein lieb gewordenes Spielzeug entfremdet und gleichzeitig näherbringt? Sorgt er für die endgültige Demokratisierung von Kunst? Kann ich denn mit meinem iPhone auch malen? Die eindeutige und lang reflektierte Antwort: Ja, auch Du kannst es. Die gleiche Antwort erfährt selbstverständlich auch der stolze Besitzer eines fotografischen Apparates oder  eines Bleistiftes. Ja, auch Du kannst es. Aber, wie Juristen zu sagen pflegen, ist es dann auch Kunst? Nein oder es kommt drauf an.

Ist es bedeutsam, einen Künstler danach zu charakterisieren und dessen Oeuvre danach zu klassifizieren, ob er eine akademische Ausbildung diesbezüglich genoss? Auch hier weiß sich die Kunstgeschichte zu helfen. Die als Art Brut beschriebene Kunstrichtung vereint sowohl das Werk von Geisteskranken wie auch dasjenige von nicht in der Akademie Ausgebildeten. Nein, für von Klettenberg ist das neue Medium ein magisches Medium, nicht nur als Verbindung zu sämtlichen Nachrichtenportalen der Welt, die er beruflich als Journalist ausweidet, sondern als stets präsentes Ausdrucksmittel, Hilfsmittel und Übersetzungshilfe seiner Kopfbomben. Er verweigert sich aktiv und passiv einer strengen Klassifizierung und Einordnung und hat kunsthistorisch weitblickend und stringent argumentierend auf die Frage, ob seine von ihm produzierte Kunst Pop Art sei, tiefsinnig abschließend und im Sinne der Heideggerschen Ontologie geantwortet: „Ich weiß es nicht.“

Trust me, I’m crazy, der Untertitel der Ausstellung.

Dürfen wir ihm trauen? Ja. Man fühlt sich an die Adaption des Narrenschiffs im Theater Trier erinnert und an das Bühnenbild von Bodo Korsig. „Es leben die Verrückten“, ja und nur diese. Oder an den wunderbaren Andrej Tarkowski, der in seinem Film Nostalghia den Mathematiker Domenico, den Dorf-Verrückten mit beschriebenen weißen Hemden die Worte: „Non siamo matti, siamo seri.“, sagen läßt. Wir sind nicht verrückt, wir sind ernst.

Was ist nun das Überlegenswerte einer Kunst mit einem iPhone.

Es geht um den Umstand, daß wir in einer Zeit leben, in der wir mehr den je kommunizieren können, ohne Beschränkungen und ohne jede räumliche Grenze, in der wir aber immer weniger miteinander reden. In dieser qualitativen Schweigsamkeit der blogs, der sozialen Netzwerke gewinnt Innehalten und Transzendenz eine besondere, überlebenswichtige Funktion. Und alles, was uns dieses Innehalten, diese Transzendenz gewährt: Theater, Musik, Kunst ist in Verteidigungshaltung und verliert an Boden.

Es geht nicht um Merkel oder Steinbrück, alles nur Fußnoten unserer Zeit, Moden. Künstliche Erregungszustände mit beständigem Einlullen einer Talkshow- und Schlagzeilenindustrie.

Wir müssen den mächtigen Konzernen, wie apple, microsoft, facebook unsere Fragen stellen, wie wollen wir in Zukunft kommunizieren, was ist uns wichtig. Wir beklagen in Form geistiger Kurzschlüsse die Fremdüberwachung unserer Daten und werden mit immer neuen Enthüllungen gefüttert, die aber alle schon bekannt waren und sind. Wir wissen alles und das schon seit Jahrzehnten, aber -wie Hagen Rether treffend resümmiert- et nützt nix.

Von Klettenberg nutzt den Androiden und konfrontiert ihn mit seiner Sichtweise, überlagert den fotostream und traut der Abbildung des Retinas nicht.

David Hockney, einer der Pioniere der iPhone-Kunst hat auf die Frage, wie er die technischen Erneuerungen der letzten 100 Jahre umreißen würde geantwortet:

Hockney: Für 500 Jahre war die Kirche der bestimmende Lieferant von Bildern. Und sie hatte die soziale Kontrolle. Im 19. Jahrhundert ging der Kirche diese Kontrolle verloren. Im 20. Jahrhundert ging die soziale Kontrolle von Fotos und Filmen aus. Nun stehen wir am Anfang einer neuen Epoche: Jeder kann Bilder herstellen, verteilen und vermarkten. Ich verfolge diese Entwicklung mit großer Freude und Aufmerksamkeit.
ZEITmagazin: Wie lautet Ihre Antwort auf den immer wieder gern gebrachten Ausspruch »Die Malerei ist tot«?
Hockney: Ich möchte Ihnen eine Gegenfrage stellen: Wer sind die größten Filmstars der dreißiger und vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts? Mickey Mouse und Donald Duck . Und sie sind Produkte der Malerei. Kein Kind kennt heute noch James Cagney, Douglas Fairbanks jr. und Humphrey Bogart. Aber sie alle kennen Donald Duck. Die Abgesänge auf die Malerei sind absolut gegenstandslos.

Hockney hat in den Achtzigern mit Faxgeräten experimentiert und nun sehen wir einem 76 jährigen Mann zu, wie er live in eine seiner Ausstellungseröffnungen hinein mit seinem iPad malt. Man kann den Entstehungsprozeß eines Gemäldes als Film abspielen.

Was uns aber doch allen wichtig ist: Wie kann man das Werk von Klettenbergs einordnen, klassifizieren.

Zunächst ist mir dazu ein Wort von Andy Warhol eingefallen, der auf die Frage: Mr. Warhol, how you'll define art. Er sagte darauf: 'first of all: art is the short form for Arthur'.

Lassen Sie uns über Farben reden. Wie ist das Verhältnis von Klettenberg zu Farben?

Wir alle sehen Farben unterschiedlich. Farben werden wesentlich subjektiver wahrgenommen als Formen. Matisse hat die allgemeingültige Antwort:

 Zwei Kilo Blau sind blauer als ein Kilo Blau. Sehr tiefsinnig.

Pixeln statt Pinseln, wenn wir aufrichtig sind, wollen wir uns den Maler doch nach wie vor an Waldrändern mit Kappe und Hosenträger an einer Staffelei vorstellen, er trägt mehrere Mäntel übereinander und ist unglücklich, depressiv und trinkt, er ist selbstverständlich mittellos.

Von Klettenberg malt mit seinem stets präsenten Mobiltelefon, er kann blitzschnell die richtige Farbe wählen, auf Veränderungen in Licht und Natur reagieren, wolkig verwischen oder penibel pixeln. iPad-Malerei wird häufig mit Aquarellmalerei verglichen, nur ist sie schneller geeignet Licht einzufangen. Turner hätte es geliebt, derart mit übereinandergelegten, transparenten Schichten, subtil zu arbeiten.

Das iPhone ist als Produkt eher uninteressant, es ist aber ein Türöffner für Daten, wir entwickeln uns von einer Kultur der Produkte, hin zu einer Kultur der Distribution, der Verteilung von Daten. Dabei werden die Produkte der Distribution immer immaterieller, immer kleiner, zu einem Datenmedium. Die Entwicklung weist auf liquid media, flüssige Medien, die unterschiedliche Aggregatzustände annehmen können. Ein Bildschirm, klein, wie ein Fingernagel, der bei Bedarf vergrößert werden kann und einen gasförmigen Zustand annimmt. Wir erkennen derzeit durch Nanotechnologie neue Eigenschaften von Materialien. Über diese Entwicklungen müßen wir uns keine Gedanken machen, sie geschieht, auch ohne uns, jetzt.

Wir sind das Problem, weil wir uns nicht mit der gleichen Geschwindigkeit weiterentwickeln, weil unsere Köpfe und unsere Herzen zu langsam sind, soziale Intelligenz ist von Nöten. 

Die Internet Seite heißt: "ElitePartner.de" heißen müßte sie:"Scheiße-ich-bin-einsam.de"

Was an von Klettenberg fasziniert, ist seine Aufarbeitung der Flüchtigkeit des Augenblicks, die farbliche Umschreibung dieses Moments und des  Augenblicks, den der französische Fotograf Cartier-Bresson als moment decisive, als entscheidenden Augenblick, beschrieb. Cartier-Bresson: „Über Fotografie gibt es nichts zu sagen, man muß hinsehen.“

 Von Klettenberg sieht diesen Moment, arbeitet ihn auf und stellt ihn uns auf Aludibond mit Acrylglas zur Verfügung. Lassen Sie sich ein auf eine spannende Reise in die Farbbombenwelt des Thomas von Klettenberg.